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Woran erkenne ich eine Syphilis?

17. Mai 2022

Geschlechtskrankheiten sind nicht nur unangenehm, sondern können auch extrem gefährlich sein. Das gilt zum Beispiel für Syphilis. Die durch ein Bakterium übertragene Geschlechtskrankheit kann zu schlimmen Schäden an Organen und sogar zum Tod führen. Deshalb ist es wichtig, Symptome richtig zu deuten, wenn es zu einer Übertragung gekommen ist. Denn mit dem richtigen Antibiotikum lässt sich die Krankheit gut behandeln. Unentdeckt und unbehandelt kann sie zwar auch von alleine ausheilen, allerdings auch Komplikationen hervorrufen.

Krankheitsverlauf in vier Stadien

Bei Frauen und Männern gleichermaßen verläuft die Krankheit in vier Stadien. Zuerst bilden sich schmerzlose Knötchen, die eine Flüssigkeit absondern. Sie treten jeweils im Intimbereich auf, bei Frauen an den Schamlippen, bei Männern am Penis. Je nach Art des Geschlechtsverkehrs können die Knötchen auch im Mund-Rachen-Raum oder am After auftreten. Die Flüssigkeit ist hochinfektiös. In der Umgebung der Geschwüre schwellen im Laufe der Zeit außerdem die Lymphknoten an. Zum zweiten Stadium kommt es, wenn sich die Bakterien in den Blut- und Lymphbahnen ausgebreitet haben. Dann gibt es weitere Symptome, die an eine Grippe erinnern: Es kommt zu Fieber, Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen. Außerdem schwellen weitere Lymphknoten an. Ein Hautausschlag breitet sich aus, die roten Flecken werden zu kleinen Knötchen, die ebenfalls Flüssigkeit absondern. Stellenweise können die Haare ausfallen.

Symptome nach zehn oder zwanzig Jahren

Anschließend kann es zu einem längeren Stillstand der Krankheit kommen. Dieser kann drei oder vier Jahre, aber sogar zehn Jahre dauern. Wenn die Krankheit dann wieder ausbricht, sind neben der Haut und den Schleimhäuten auch die inneren Organe vermehrt betroffen. Überall im Körper können dann Knoten entstehen, die aufbrechen oder Geschwüre bilden können. Besonders gefährlich ist der Befall der Wand der Hauptschlagader, denn wenn diese aufplatzt, besteht Lebensgefahr. Etwa zehn bis zwanzig Jahre nach der Infektion kann es im vierten Stadium zu einer Entzündung des zentralen Nervensystems im Gehirn und Rückenmark kommen. Dies kann zu schlimmen Begleiterscheinungen wie einer gestörten Bewegungskoordination, stechenden Schmerzen, Kontrollverlust über Blase und Darm oder Taubheit und Sehstörungen kommen. Eine fortschreitende Hirnhautentzündung, die nicht behandelt wird, kann zum Tod führen.

Leicht übertragbar, früh erkannt gut heilbar

Ungeschützter Geschlechtsverkehr, meist mit mehreren Geschlechtspartnern, ist der Hauptübertragungsweg der Syphilis. Denn Syphilis zählt zu den leicht übertragbaren Geschlechtskrankheiten. Menschen mit häufig wechselnden Geschlechtspartnern wird deshalb empfohlen, sich einmal jährlich auf den Erreger untersuchen zu lassen. Das Bakterium kann allerdings auch schon durch Küssen übertragen werden. Schwangere, infizierte Frauen können die Erkrankung an ihre Kinder weitergeben, dann kommt es zur sogenannten “angeborenen Syphilis”. Mit Penicillin kann die Krankheit gut behandelt werden. Ein Aufenthalt im Krankenhaus ist nur in den späten Stadien nötig.