Seit dem ersten Lockdown 2020 kam es immer wieder vor: Die Schule wurde geschlossen. Entweder, weil im Lockdown alle Menschen möglichst zuhause bleiben sollten oder weil so viele Lehrkräfte oder Schüler an Corona erkrankt waren oder in Kontakt mit einem Erkrankten standen, dass einzelne Klassen nicht unterrichtet werden konnten. Nicht alle Kinder konnten es gut verkraften, so aus ihrem gewohnten Rhythmus und aus ihrem gewohnten Kreis anderer Kinder geholt zu werden. Kinderärzte und Verbände, die sich um das Kindeswohl kümmern, machten ihre Sorgen um die Kinder während der Pandemie öffentlich.
Infektionen in der Schule gut kontrolliert - mit geeigneten Maßnahmen
So warnte zum Beispiel die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) vor erneuten Schulschließungen. Denn Ansteckungen würden viel eher im häuslichen Umfeld als in der Schule stattfinden. In den Ferien seien mehr Ansteckungen verzeichnet worden als während der Schulzeit. Deshalb hält die Gesellschaft Schulschließungen für nicht angemessen. Allerdings seien regelmäßiges Testen, Masken und Hygienemaßnahmen in der Schule ausschlaggebend dafür, dass hier die Infektionen besser kontrolliert werden können.
Lernrückstände hängen von familiären Bedingungen ab
Die Lockdown-Maßnahmen hätten bei Kindern und Jugendlichen zu schwerwiegenden Folgen geführt. Beobachtet wurde in dem Zeitraum eine Zunahme von psychischen Erkrankungen, Adipositas und Spielsucht. Da die Voraussetzungen von Seiten der Schulen, aber auch von Seiten der Eltern nicht immer gleich sind, seien auch bei einigen Schülern deutliche Lernrückstände zu erkennen. Die soziale Schere würde so immer weiter auseinander gehen. Je nach Bundesland hatten alleine im ersten Lockdown Kinder und Jugendliche bis zu dreieinhalb Monate lang keine Schule besucht.
Dabei wurde beobachtet, dass die tägliche Lernzeit zurückgegangen ist. Ob die Schüler trotz der Schulschließungen genügend gelernt haben, hing auch massiv von den Eltern ab. Mussten diese zusätzlich im Homeoffice oder auch außer Haus arbeiten, wurden sie doppelt belastet und konnten die Kinder eventuell nicht angemessen unterstützen. Auch hatte nicht jede Familie die passende digitale Ausstattung.
Psychische Probleme und Gewichtszunahme
Auswirkungen hatten die Schulschließungen auch auf die psychische Gesundheit der Kinder. Öfter als sonst entwickelten sich bei Kindern und Jugendlichen in der Pandemie eine depressive Symptomatik. Diese zeigten sich besonders bei Kindern aus beengten Wohnverhältnissen oder mit Migrationshintergrund. Da kein Vereinssport möglich war, Schulsport ausfiel und auch sonst keine gemeinsamen Aktivitäten mit anderen Kindern möglich waren, nahm auch das Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen zu. Das erhöht für die Betroffenen die Gefahr, später an Diabetes Typ 2 oder an Bluthochdruck zu erkranken.
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