Ob bunt oder schwarz, ein kleines Sternchen, ein Name oder ein großflächiges Motiv über den ganzen Rücken - Tattoos werden immer beliebter. Doch die Farbe, die durch die Tätowierungen in die Haut und damit in den Körper gelangt, kann schlimme Auswirkungen bis hin zu einer erhöhten Krebsgefahr mit sich bringen.
Eine neue Studie aus dem Jahr 2024 ergab, dass Tätowierte ein höheres Risiko haben, an einem Lymphom, also Krebs im Lymphsystem, zu erkranken. Denn die Farbe für ein Tattoo kann ungesunde Chemikalien enthalten. Sie gerät beim Tätowieren in Kontakt mit Blut und Lymphflüssigkeit. So kann die Farbe der Tattoos in die Lymphknoten gelangen.
Studie 2024 sieht erhöhte Risiken für Lymphome
Der Körper sieht die Farbe der Tattoos als Fremdkörper an, der abgebaut werden muss. So gelangt sie vom Tattoo in die Lymphknoten. Dort kann sich ein Lymphstau bilden, der Knoten kann anschwellen. Wenn die Farbe von dort zur Ausscheidung weiter in die Nieren gelangt, kann es auch hier vorübergehend Probleme geben. In den ersten zwei Jahren, nachdem das Tattoo entsteht, ist die Gefahr für ein Lymphom besonders hoch. 12 Jahre nach der Tätowierung nimmt es wieder ab. Das wurde bei der Studie 2024 herausgefunden. Besonders ist laut dieser Studie das Risiko für einige Arten von Lymphomen wie das diffuse B-Zellen-Lymphom oder das follikuläre Lymphom besonders hoch. Was keinen Einfluss auf die Krebsgefahr hat, ist die Größe und der Ort der Tätowierungen.
Farben, die eine Gefahr für die Gesundheit sind, wurden verboten
Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass Tätowierungen das Krebsrisiko um 21 Prozent erhöhen. An der Studie nahmen etwa 2938 Menschen zwischen 20 und 60 Jahren teil, die an einem Lymphom erkrankt waren.
Dass Farben für Tätowierungen schädliche Stoffe beinhalten können, ist lange bekannt. Deshalb gibt es seit Januar 2022 besondere Anforderungen der EU an Tattoo-Farben. Einige Farben wie Pigment Blue 15:3 oder Pigment Green 7 dürfen gar nicht mehr verwendet werden, mehr als 4000 Substanzen wurden in Tattoo-Farben verboten. Für andere gilt ein strenger Grenzwert, um die Gesundheit nicht zu schädigen. Einige Stoffe sind zwar nicht verboten, lösen aber besonders häufig Allergien aus. Dazu zählen vor allem rote Farbstoffe.
Auf gute Hygiene beim Tätowierer achten
Bereits bestehende Tattoos wieder per Laser entfernen zu lassen, senkt das Risiko für Lymphome übrigens nicht. Im Anschluss an die Entfernung stieg das Risiko laut der Studie sogar noch einmal an.
Wer sich trotz der Risiken tätowieren lassen will, sollte darauf achten, dass im Tattoo-Studio sehr sauber und hygienisch gearbeitet wird. Es ist ratsam, sich nicht in Urlaubsländer tätowieren zu lassen, in denen es keine oder weniger hygienische Vorgaben gibt.
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